Entdecke ihre Geschichte
Eingebettet in die bewaldeten Höhen des Rothaargebirges erhebt sich stolz die Ginsburg, eine der bedeutendsten Burgruinen im Kreis Siegen-Wittgenstein. Für Geschichtsinteressierte ist die Ginsburg in Hilchenbach, in der Ortschaft Grund, etwas Besonderes.
Denkmal für die bewegte Geschichte der Region
Die Ginsburg wurde im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt.
Ursprünglich kommen die bereits 1144 urkundlich erwähnten Herren von Wegebach, Mitglieder eines bedeutenden Rittergeschlechts dieser Zeit, als Erbauer einer viereckigen Turmburg mit Wohn- und Wehrcharakter in Betracht. Ein späterer Ausbau der Burg wird mit dem Grafen von Nassau in Verbindung gebracht.
Die Burg wechselte im Laufe der Jahrhunderte mehrfach den Besitzer, was sowohl politische Allianzen als auch territoriale Ansprüche widerspiegelt.
Fehden im Siegerland – blutige Kapitel regionaler Geschichte
- Das mittelalterliche Siegerland war keineswegs ein friedlicher Ort – es war geprägt von lokalen Fehden und Streitigkeiten um Herrschaftsrechte, insbesondere im 12. und 13. Jahrhundert.
- Die Ginsburg diente in diesen Auseinandersetzungen als Zufluchtsort und militärischer Stützpunkt.
- Konflikte mit anderen Adelsfamilien, aber auch zwischen Staufern und Welfen, machten die Burg zu einem strategischen Verteidigungspunkt.
Die Wegebacher – Ritter mit Einfluss
- Die Ritter von Wegebach spielten eine zentrale Rolle in der Geschichte der Ginsburg.
- Als Vasallen der Nassauer hatten sie Verwaltungs- und Schutzfunktionen in der Region inne.
- Sie führten auch kleinere militärische Einheiten an und waren in lokale Fehden verwickelt – oft im Auftrag höherer Herren.
Staufer vs. Welfen – ein Reichskonflikt mit lokalen Auswirkungen
- Die Auseinandersetzungen zwischen den Staufern und Welfen im 12. und 13. Jahrhundert beeinflussten auch das Siegerland.
- Die Ginsburg spiegelt in ihrer Geschichte die nachwirkenden Spannungen und Allianzen aus dieser Zeit wider.
- Die Grafen von Nassau, die oft staufertreu waren, mussten sich gegen welfisch gesinnte Adelige behaupten – was zu weiterer Unsicherheit in der Region führte.
Ritter und ihre Burgen – die Ginsburg als Machtzentrum
- Die Ginsburg war nicht nur militärischer Schutzpunkt, sondern auch Symbol ritterlicher Herrschaft.
- Als Wohnsitz, Gerichtsort und Verwaltungszentrum war sie ein zentraler Ort für das Umland.
- Ritter nutzten die Burg als Basis, um ihre Herrschaft durchzusetzen, Schutzgelder einzutreiben oder in Fehden einzugreifen.
- Sie ist ein Denkmal für die bewegte Geschichte der Region – und erinnert an jene Zeit, als Ritter, Grafen und Könige um Macht, Einfluss und Territorien stritten.
Was dich heute erwartet:
- Geschichtspfad: Informationstafeln und Führungen bringen dir die Historie der Burg näher.
Welche Rolle spielt die Ginsburg in den historischen Erzburg-Romanen?
Redlef von Wegebach ist lange Zeit Herr der Ginsburg. Er ist enger Berater des Stauferkönigs Philipp von Schwaben. Sein verwandtschaftliches Verhältnis zu den Tiefenbachern stellt sich so dar: Er ist Heimerichs Schwager, Isabels Bruder, Sanders und Endres‘ Onkel. Er ist seiner Schwester und seinen Neffen eine wichtige persönliche Stütze. Nach seinem Tod wird Sander Herr der Ginsburg. Die Ritter der Ginsburg dienen eine Zeit lang in der Garde des Stauferkönigs.