Katharer Kreuzzug

Der Katharer Kreuzzug (1209 bis 1229) wird auch Albigenser Kreuzzug genannt. Der Name ist zurückzuführen auf die französische Stadt Albi, in der die Katharer (Albigenser) lebten und wirkten. 

Die Katharer waren eine Glaubensgemeinschaft in Südfrankreich, vor allem im Languedoc, die von der katholischen Kirche damals als ketzerisch eingeordnet wurde. Der Katharer Kreuzzug löschte diese Glaubensgemeinschaft aus und führte auf politischer Ebene dazu, dass die Gebiete Südfrankreichs in den Herrschaftsbereich der französischen Krone eingegliedert wurden.

Gegenspieler der Katharer

Papst Innozenz III.

Lotario di Segni wurde um die Jahreswende 1160/61 in einem Ort südwestlich von Rom geboren. Er studierte Theologie und Jura und durchlief die kirchliche Laufbahn bis zu seiner Papstweihe. In seinen Augen hatten die Geistlichen Vorrang vor dem gemeinen Volk und der Papst nahm seinen Platz in der Mitte zwischen Gott und den Menschen ein. Er starb im Jahre 1216.

Arnold Amalrich

Mönch des Zisterzienserordens in der Region Burgund. Dort war er von 1200 bis 1212 Abt des Klosters Cîteaux. Er war führend in der Bewegung gegen die Katharer und ihren Glauben. Dafür entsandte er seine Mitstreiter in die Hochburgen der Katharer, um diese vom Konvertieren zu überzeugen. Papst Innozenz III. ernannte ihn im Jahr 1212 zum Erzbischof von Narbonne. Amalrich verstarb im Jahr 1225.

Simon de Montfort, 5. Earl of Leicester

Südfranzösischer Adeliger, ab 1209 bis zu seinem Tod im Jahr 1218 bedeutender Anführer des Katharer-Kreuzzugs. Die Besitztümer des Raimund-Roger Trencavel (siehe unten) gingen an ihn über. Montfort vergrößerte seinen Einfluss in der Region, machte die Gemeinde Fanjeaux zu seinem Hauptsitz und unterwarf von dort ausgehend immer mehr Landstriche und Städte, die er den Katharern entriss.

Freunde und Unterstützer der Katharer

Raimund-Roger Trencavel

Südfranzösischer Adeliger, lebte Anfang des 12. Jahrhunderts im Languedoc und residierte in der Stadt Carcassonne. Er tolerierte die Religion der Katharer und wurde dafür exkommuniziert. Im Jahre 1209 eroberten die Kreuzritter Carcassonne und kerkerten Trencavel ein. Dieser verstarb am 10. November 1209 aufgrund seiner widrigen Haftbedingungen.

Aimery de Montréal

Südfranzösischer Adeliger und bekennender Katharer, Bruder der Guiraude de Lavaur, lebte zu Beginn des 12. Jahrhunderts im Languedoc. Während er sich nach der Belagerung der südfranzösischen Stadt Carcassonne zunächst geschlagen gab und sich Simon de Montfort unterwarf, nahm er gemeinsam mit seiner Schwester 1211 in Lavaur am Widerstand der Katharer gegen die Kreuzritter teil. Er starb am 3. Mai 1211 in Lavaur den Tod durch Erhängen.

Guiraude de Lavaur

Südfranzösische Adelige und bekennende Katharerin – lebte zu Beginn des 12. Jahrhunderts in der Stadt Lavaur im Languedoc. Sie war eine wichtige Symbolfigur für den Widerstand gegen den Katharer-Kreuzzug. Am 3. Mai 1211 starb sie nach Folter und Peinigung durch Kreuzritter in ihrer Stadt.