Angst, die ihn zutiefst erschütterte, griff erst nach seinem Leib, dann nach seiner Seele. Ihr nach folgte Schüttelfrost, sodass er Mühe hatte, auf seinen Beinen zu stehen. Aufgewühlt und unsicher trat er aus dem schützenden Wald.

„Herr, ich bin’s, Bruder Bernhard, habt Gnade mit ihnen.“

Ein weiterer eisiger Schauer schüttelte seinen hageren Körper, dass er glaubte, den allgegenwärtigen Tod um ihn herum zu spüren. Erschüttert von der Klarheit seiner Vision stützte er sich verzweifelt auf seinen Pilgerstab und richtete sich mühsam auf. Seine Stimme hatte wieder etwas an Festigkeit und Glaube gewonnen. „Herr, weswegen hast du meine Schritte hierher gelenkt? Was willst du mir zeigen?“ Aber der Himmel schwieg beharrlich.

Hilfesuchend griff er nach seinem Rosenkranz, denn eine neuerliche Vision entsetzte ihn zutiefst: Da unten in der Ebene, vor den Toren Siegens, würde sich bald ein Eingang zum Hades öffnen …